Band: Darkher
Album: Realms
VÖ: 19.08.2016
Label: Prophecy Records / Soulfood
Website: www.darkher.com
Darkher ist der Künstlername von Jayn H. Wissenberg, einer charismatischen Sängerin und Songschreiberin aus West Yorkshire, hinter deren fragiler Eleganz die Schöpferin kraftvoll gefühlsgeladener Musik steht. Bezeichnend für ihre einnehmenden Klänge stehen Gitarren, so unheilvoll wie sich langsam zusammenbrauende Gewitterwolken, vor allem aber Wissenbergs spukhafte, aufrüttelnde Stimme. Ihr beispiellos düsterer Stil steckt voller Kontraste, klingt zugleich mächtig und zerbrechlich, zerrüttet und erhaben. In ihm vereint sich das Gefühl kalter Einsamkeit mit der Wärme der Hoffnung, und er ist durchzogen von einer Atmosphäre esoterischer Pracht und tiefer spiritueller Zuversicht.
Darkhers Debüt-Veröffentlichung, die EP "The Kingdom Field", diente 2014 bereits als Blaupause ihrer intensiven Musik und schlug szeneübergreifend hohe Wellen. Dass die daraus resultierende hohe Erwartungshaltung gegenüber ihrem ersten Album gerechtfertigt ist, bestätigt Darkher mit "Realms" nun eindrucksvoll. Das Album mit seinen neun distinktiven Liedern besticht durch eine Dynamik und Dramatik, denen man sich nur schwer entziehen kann. Das eindringlich-flehende "Moths", das treibende "Wars" mit seinem prägnanten Schlagzeugmotiv, das bedrohlich-abgründige "Buried" oder das bereits von "The Kingdom Field" bekannte "Foregone" seien hier als Eckpfeiler eines Albums genannt, dem durch seine Qualität und Abwechslungsreichtum das Potenzial eines zukünftigen Klassikers innewohnt.
Die Texte von "Realms" spiegeln das bedrohliche, Ehrfurcht gebietende Wesen der Musik wider - die auf dem Album thematisierten "Gefilde" (eine ungefähr treffende Übersetzung des Titels) liegen zwischen dem Diesseits und unsichtbaren früheren wie jenseitigen Welten. Die Lieder beleuchten Wissenbergs Verhältnis zu Liebe, Furcht, Tod und Spiritualität und beschäftigen sich im Speziellen mit der Frage, wie die Liebe Seelen über die Grenzen von Zeit und Tod hinaus zusammenführen kann. "Ich hatte mehrere übersinnliche Erfahrungen", deutet Wissenberg mit Bezug auf den Albumtitel an. "In Momenten tiefer Trauer und großen seelischen Schmerzes erkannte ich diese Zeichen und empfand sie als erhebend und magisch, wodurch mein Glaube an solche jenseitigen Gefilde gestärkt wurde."
Wer "Realms" gehört und für sich erschlossen hat, ahnt wovon Wissenberg hier spricht...